Jugendstil in seiner werthaltigsten Form

Beim Objekt Wilhelmstraße 105 handelt es sich um eine großbürgerliche Villa aus dem Jahre 1910, die etwas zurückgesetzt von der Wilhelmstraße, in schöner, freier, gartenstadtähnlicher Lage angesiedelt ist. Entstanden ist die Villa nach Plänen des Stuttgarter Architekten Heinrich Henes.
Das Gebäude selbst steht unter dem stilistischen Einfluss der zeitgenössischen englischen Landhausarchitektur, die in Tübingen sonst kaum vertreten ist. Bauherr war der Chemiker Dr. Paul Krais.
Als gut überliefertes Landhaus samt Garten und Einfriedung ist das Gebäude Wilhelmstraße 105, trotz verschiedentlicher Umnutzungen ein bis heute durch die Qualität der Architektur im Äußeren und Inneren sowie durch die Gediegenheit der erhaltenen Ausstattungsdetails ein höchst anschauliches Zeugnis für Wohn- und Lebensverhältnisse einer wohlhabenden bürgerlichen Gesellschaftsschicht in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg. Es handelt sich daher um ein Kulturdenkmal von entsprechendem Wert, an dessen Erhaltung ein öffentliches Interesse besteht.
Die Villa wurde in den 80iger Jahren des vorherigen Jahrhunderts um einen modernen Pavillonanbau ergänzt und wird seit vielen Jahren als gewerbliches Gebäude genutzt.


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